Historische Aufzeichnungen belegen, dass der Berg Titano und seine Hänge bereits in prähistorischer Zeit besiedelt waren, und das Staatsmuseum verfügt über Exponate aus dieser Zeit.
Die Legende hingegen führt die Gründung der Republik auf Marinus zurück, einen Steinmetz aus Dalmatien. Marinus kam 257 n. Chr. nach Rimini und blieb dort, bis er auf den nahe gelegenen Titanenberg floh, um der Christenverfolgung durch Kaiser Diokletian zu entgehen.
Auf dem Berg Titan wurde er dank seiner charismatischen Persönlichkeit zu einem Bezugspunkt für eine kleine Gemeinde, bis ihm die damalige Besitzerin, Donna Felicita (oder Felicissima), den Berg Titan als Dank für die Heilung ihres kranken Sohnes schenkte.
Die bereits in der Gegend lebende Bevölkerung schloss sich so dem von Marino vermittelten Gefühl des Zusammenhalts und der Unabhängigkeit an; es scheint sogar, dass seine letzten Worte vor seinem Tod lauteten: "Relinquo vos liberos ab utroque homine" (Ich lasse euch frei von beiden Männern, womit die Figuren des Papstes und des Kaisers gemeint sind). Im Jahre 301 n. Chr. wurde der Grundstein für die Unabhängigkeit gelegt.
Die Zeugnisse der glorreichen Vergangenheit San Marinos sind noch heute im Herzen der Republik, dem historischen Zentrum der Hauptstadt, zu sehen, das man bei einer Reise nach San Marino nicht verpassen sollte.